Junge Union fordert mehr Jugendparlamente im Landkreis

Seit mehreren Jahren sinkt das Interesse junger Menschen am politischen Geschehen, hört man von vielen Seiten. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um die große Politik in Berlin oder um Kommunalpolitik dreht. Auch bei der Listenaufstellung für die anstehende Kommunalwahl wurde dies in der einen oder anderen Gemeinde deutlich.

Dies nahm sich die Junge Union Osnabrück-Land zum Anlass und hat neben Bürgermeistern und Fraktionsvorsitzenden aller Parteien des Osnabrücker Landes auch Jugendpfleger und Vertreter von Schulen zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Kinder- und Jugendparlamente eingeladen.

Am 16.Juni trafen sich die geladenen Gäste und die Podiumsgäste im in Bramsche. Da der Landkreis Osnabrück bisher nur ein einziges Kinder- und Jugendparlament hat, in der Samtgemeinde Fürstenau, gab es eine kleine thematische Einführung vom Lingener Tobias Dankert, denn in Lingen gibt es das Kinder- und Jugendparlament schon zwölf Jahren lang. Es besteht aus 60 Kindern und Jugendlichen (11 bis 17 Jahre alt), die alle zwei Jahre neu gewählt werden. Von der Stadtverwaltung aus stehen dem Kinder- und Jugendparlament jedes Jahr 8500 Euro zur Verfügung. Über die Verwendung des Geldes entscheidet das junge Parlament allein.

In Fürstenau gibt es seit November 2010 ein Kinder- und Jugendparlament und befindet sich somit gerade in der ersten „Legislaturperiode“. Pascal Hampel und Frederik Gohmann waren als dessen Vertreter auf dem Podium geladen und berichteten, dass sie trotzdem schon konkrete Pläne haben. Sie wollen eine neue Disco und einen Streetworker für die Samtgemeinde. In Fürstenau können derzeit mit 3000 Euro pro Jahr gearbeitet werden. In der Stadt Osnabrück wird ebenfalls überlegt ein Jugendparlament zu initiieren. Dies erklärte Alexander Illenseer, Osnabrücker Ratsmitglied, vom Podium aus. Es würde mit 32 gewählten Jugendlichen und einem Etat von 5000 Euro geplant. Jedoch räumte er ein:„Im Vergleich zu Lingen müssen wir da wohl noch mal nachbessern.“

Die Samtgemeinde Bersenbrück befindet sich gerade mitten in der Planung eines Jugendparlamentes und nimmt sich dabei Fürstenau und Lingen zum Beispiel. Ende des Jahres soll es umgesetzt werden. Details darüber verriet dessen Samtgemeindebürgermeister Dr. Michael Lübbersmann. Er betonte die Wichtigkeit, junge Menschen für Politik zu begeistern und so politischen Nachwuchs zu fördern.

Der Abend hat gezeigt, für viele ist es eine Herzensangelegenheit politisches Interesse Jugendlicher wieder zu erwecken, denn auch die Gäste stellten viele Fragen und beteiligten sich rege an der Diskussion. Für uns als Junge Union war es ein aufschlussreicher Abend und wir hoffen, dass unsere Gäste die Möglichkeiten, die sich durch Jugendparlamente ergeben, ernsthaft in ihren Gemeinden diskutieren und umsetzen.

FFK-Veranstaltung mit Prof. Dr. Kurt Biedenkopf

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Am 17. Juni veranstaltete der Freundes- und Fördererkreis der Jungen Union Osnabrück-Emsland ihren Jahresempfang im Forum von Solarlux in Bissendorf. Als besonderen Gast konnte der Vorsitzende Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments a. D., den Ex-Ministerpräsident Kurt Biedenkopf gewinnen.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Dr. Pöttering und Benedict Pöttering, Bezirksvorsitzender der JU Osnabrück Emsland, die Gäste und bedankten sich bei dem Geschäftsführer von Solarlux, Herbert Holtgreife, für seine Gastfreundschaft und Prof. Dr. Biedenkopf dafür, dass er den weiten Weg ins Emsland auf sich genommen habe. In seinem Vortrag stellte Biedenkopf heraus, dass er die Europäische Union für gefestigt genug halte, die aktuellen Finanzprobleme zu überstehen. „Der Satz: ,Scheitert der Euro, dann scheitert auch Europa‘ stimmt nicht“, meinte der Ex-Ministerpräsident.
Im Hinblick auf die finanziell angeschlagenen Staaten wie Griechenland, Spanien oder Portugal stellte Biedenkopf die Frage nach der „demokratischen
Verwurzelung“ dieser Länder. „Alle waren bis Mitte der 70er-Jahre Diktaturen. Ertragen die Menschen dort eine Begrenzung durch die Politik?“ In seiner Rede zum Thema „ die Zukunft Deutschlands und Europas“ appellierte der 81-Jährige an die jungen Politiker, weniger über ihre Karriereplanungen zu sprechen. „Überlegen Sie eher, wie angesichts des demografischen Wandels Ihre Stadt in 30 Jahren aussieht.“ Fast die Hälfte der geburtenstarken Jahrgänge werde in elf Jahren in Rente gehen, jedoch wären in dieser Zeit ein Drittel weniger geboren worden. Dieses führe zu dramatischen Veränderungen, so Biedenkopf. Er prognostizierte, dass die „zentralistisch gesteuerten“ Sozialsysteme die Probleme nicht lösen könnten. Seiner Meinung nach, werden ältere Menschen künftig wichtige Aufgaben in den Gemeinden übernehmen.

Nach seinem Vortrag nutze Biedenkopf den Empfang um sich mit den Jungpolitikern auszutauschen und ihnen Anregungen für ihren weiteren Weg bei der Parteiarbeit zu geben. Bei einem kleinen Snack und Erfrischungen, wurden Fragen nach der beruflichen Laufbahn der Jugendlichen und die Wahl der Studienrichtungen diskutiert.

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