Quakenbrück. Der erste politische Aschermittwoch der Jungen Union (JU) Quakenbrück und Landkreis Osnabrück stand dem Vorbild in Passau in nichts nach. Deftige Worte, das Geißeln von Unzulänglichkeiten beim politischen Gegner und auch amüsante Wortschöpfungen stehen traditionell auf dem Plan. Für Dampf im Kessel sorgte in Quakenbrück Hauptredner Philipp Mißfelder, Bundesvorsitzender der JU.
Beim politischen Aschermittwoch ist für eine abwägende und differenzierte Betrachtung wenig Raum. Das macht den Reiz aus. Einfach mal draufhauen, das verbale Schwert kreisen lassen, sich vom politischen Gegner abgrenzen. Das schließt die eigenen Reihen, dient der Selbstvergewisserung, befreit. Natürlich war in Quakenbrück auch Ex-Bundespräsident Wulff ein Thema, natürlich die Euro-Krise und natürlich die anstehende Landtagswahl. Was das Parteivolk hier hörte, gefiel.
Noch ein wenig verhalten begann der Vorsitzende der JU Quakenbrück, Florian Doeink. Höflich begrüßte er die anwesenden Würdenträger aus Stadt und Landkreis sowie alle Mitglieder der CDU, der Senioren-Union und der Jungen Union, die aus dem gesamten Osnabrücker Land und Emsland angereist waren.
Den Bundesvorsitzenden der JU und außenpolitischen Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion wollte sich natürlich keiner entgehen lassen. Ebenso wenig wie das Freibier. Das sorgte dafür, dass sich die Stimmung schnell lockerte. Die Zuhörer lachten, schlugen auf die Tische und applaudierten.
Besonders abgesehen hatten es die Redner auf die Linke. Malte Stakowski, Kreisvorsitzender der JU im Osnabrücker Land, bezeichnete sie durchgängig als „Kommunisten“ und hob hervor, dass es für die CDU richtig und wichtig sei, sich von ihnen abzugrenzen. Der Applaus war ihm sicher.
Dann war Philipp Mißfelder an der Reihe. 40 Minuten lang nahm er sich Zeit. Die Grünen kanzelte er als „Immer-dagegen-Partei“ ab. Deren Vorstellungen der politischen Realität bezeichnete er als „Karikatur eines Bioponyhofs“. Über das Vorpreschen der FDP in der Bundespräsidentenfrage hielt er fest: „Die Frage ist, wem es hinterher mehr leidtut – CDU oder FDP.“ Der SPD riet er, „ihre linke Flanke sauber zu halten“. Und der Kanzlerin bescheinigte er, richtig gehandelt zu haben, als sie die Linke in Sachen Bundespräsident außen vor ließ. Die NPD habe schließlich auch niemand gefragt.
Von Mißfelders flammender Ansprache für die Politik der CDU bekam der hintere Teil des Saales jedoch nur die Hälfte mit. Die politische Jugend stellte dort ihre eigenen Thesen auf.
Für den lokalen Bezug sorgten die Worte vom Quakenbrücker Christian Calderone, Kreisvorsitzender der CDU Osnabrück-Land. Er bezeichnete die Vereinigung der zwischen CDU und SPD auf Kreisebene nicht als „Liebesheirat“. Aber bekanntlich geht es in der Politik auch nicht um Liebe.
Quelle: Bersenbrücker Kreisblatt, 23. Februar 2012 http://www.noz.de/lokales/61079341/politischer-aschermittwoch-der-jungen-union-in-quakenbrueck
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